Das 21. Bundesweite Tischlerinnentreffen 2010

Donnerstag bis Sonntag, den 23. bis 26. September 2010,

auf dem Rittergut Lützensömmern (bei Erfurt)

mit 122 Frauen und 7 Kindern.

Foto-Galerie 2010

Bericht 2010

Wir danken dem Orga-Team 2010

Nadja Büscher, Christine Dijks, Janosch Kaden, Anna Müller, Uta Pavlicek, Julia Rinke, Anne Schumann und Jule Tarnogrocki.

Dazu kurzfristig jede Menge Unterstützung vor Ort von Jana Schmeisser.

Das 22. Bundesweite Schreinerinnentreffen 2011

Donnerstag bis Sonntag, den 08. bis 11. September 2011,

auf der Marienburg Niederalfingen (zwischen Stuttgart und Nürnberg)

mit 75 Frauen und 6 Kindern.

Foto-Galerie 2011

Bericht 2011

Wir danken dem Orga-Team 2011

Anna Maas, Kristin Meißner, Nina Mohrmann, Nora Neumann, Lisa Pillat, Sylvia Riegg, Jana Schmeißer und Anna Ulbricht. Mit tatkräftiger Unterstützung vor Ort von Johanna Friedl, Svenja Pinnow und Sabine Uhl.

Das 23. Bundesweite Tischlerinnentreffen 2012

Donnerstag bis Sonntag, den 30. bis 02. September 2012,

in der Freizeit- und Bildungsstätte Bessunger Forst (in der Nähe von Darmstadt)

mit 72 Frauen und 3 Kindern.

Foto-Galerie 2012

Bericht 2012 von Melanie Windischmann

„Back to the roots – zurück zu den Wurzeln“, unter diesem Motto stand das viertägige bundesweite Tischlerinnentreffen zur Weiterbildung und Vernetzung im September bei Darmstadt mit insgesamt 72 Frauen und 3 Kindern.
Dieser Leitsatz entstand, weil die Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kurzfristig entfiel. Eine schwere Aufgabe für die ehrenamtlichen Organisatorinnen, die jedoch trotz Befürchtungen geglückt ist. Alternativen suchen und gefestigte Strukturen verlassen: mit viel Engagement und Ideenreichtum der Organisatorinnen und Teilnehmerinnen wurde das Treffen zur erfolgreichen Veranstaltung.
Besonders Wert gelegt wurde dieses Jahr auf die Weiterbildung von Fachfrau zu Fachfrau: Eine Teilnehmerin, die mehrere Monate in einer Zimmerei und Schreinerei in Japan gearbeitet hat, gab ihr Spezialwissen zum Schärfen und dem Umgang japanischer Handwerkzeuge weiter. Eine der wenigen Zweiradmechanikerinnen Deutschlands konnte für einen Fahrradreparatur Workshop gewonnen werden. Eine erfolgreiche Unternehmerin von CAD-Software hielt einen Vortrag über „hochpreisig verkaufen“...
Seit nun mehr als 20 Jahren treffen sich jährlich Auszubildende, Gesellinnen, Technikerinnen, Restauratorinnen, Meisterinnen und Interessierte der Holzbranche. Die regelmäßige Teilnahme der Frauen, die zwischen 17 und 70 Jahre alt sind, bestätigt die Notwendigkeit der gemeinsamen Treffen: so stärken sich die Frauen gegenseitig, lernen mit- und voneinander. Einige Frauen kamen schon mehr als 15 Mal. So sagte eine Frau „ich wäre beruflich nicht soweit gekommen ohne die Vernetzung und die Motivation untereinander“ und eine andere Frau die das erste Mal zum Tischlerinnentreffen gereist war „nun merke ich, wie sehr ich diesen Ort der Inspiration und Kreativität mit Frauen voller Tatendrang und Initiative in meinem sonst männlichen Arbeitsumfeld gesucht hatte; bis zum nächstes Mal!“
Das nächste freiwillige Organisationsteam für das Fachtreffen 2013 steht bereits fest. Für sie gilt es, das 24. Bundesweite Tischlerinnentreffen zu organisieren, Sponsoren zu finden und Frauen der Holzbranche einen Ort und Zeitraum der intensiven Vernetzung und Weiterbildung zu bieten. Alle, die das jährliche Treffen von Holzfachfrauen unterstützen möchten und sich angesprochen fühlen, bitten wir, mit uns jetzt schon Kontakt aufzunehmen über info@tischlerinnen.de

Wir danken dem Orga-Team 2012

Annika Flemmer, Bine Uhl, Claudia Kistenfeger, Julia Iberl, Melanie Windischmann, Sibylle Trenkner und Simone Poppe.

Das 24. Bundesweite Tischlerinnentreffen 2013

Donnerstag bis Sonntag, den 26. bis 29. September 2013,

auf Burg Lohra in Thüringen

mit 137 Frauen und 9 Kindern.

Foto-Galerie 2013

Bericht 2013 von Deborah Gießelmann

Großer Andrang beim überregionalen Treffen der Holzfachfrauen

Das 24. Bundesweite Tischlerinnentreffen fand vom 26. bis 29. September auf der Burg Lohra in Thüringen statt und war mit über 130 Frauen und 10 Kindern das größte in der Geschichte der jährlichen Zusammenkünfte. 

Einmal im Jahr kommen Frauen, die im Holzhandwerk arbeiten oder sich dafür interessieren, aus verschiedenen Regionen für vier Tage zusammen, um sich mit anderen Handwerkerinnen auszutauschen und weiterzubilden. Die Teilnehmerinnen waren auch dieses Jahr bunt gemischt von der Auszubildenden bis zur Meisterin, von der Wandergesellin bis zur Selbständigen, von der interessierten Einsteigerin bis zur renommierten Spezialistin. In vielfältigen Workshops und Diskussionen wurde Wissen weitergegeben, Kontakte geknüpft und ein bestärkendes Miteinander gelebt.

Auf großes Interesse stieß unter anderem der Vortrag „Japanische Holzverbindungen“, in dem die Referentin Johanna Röh Einblicke in die traditionelle japanische Philosophie im Holzhandwerk gab, Schleiftechniken demonstrierte und Holzverbindungen erklärte. Außerdem wurden in Workshops Möbelgriffe gebogen, Weidenkörbe geflochten, geschnitzt, getöpfert, gepolstert, geknotet und vieles mehr. In Kleingruppen unterhielten sich Selbständige über ihre Erfahrungen, beantworteten erfahrene Handwerkerinnen Fragen von Einsteigerinnen und erzählten Tischlerinnen auf der Walz über die Wanderschaft. Weitere Highlights waren das Kabarett am Freitagabend von Tischlerin Sunna Huygen mit "Cat with Hat" und die Abschlussparty am Samstagabend, auf der bis in die Morgenstunden getanzt wurde.

Neben den einzelnen Veranstaltungspunkten gab es viele Gelegenheiten für Gespräche, in denen sich die Frauen über ihre Erfahrungen und Ideen austauschten. Besonders das herzliche Miteinander macht für viele Frauen den Reiz des Tischlerinnentreffens aus. Viele berichten, dass im Berufsalltag ihr Frausein kritisch beäugt wird und sie sich die Anerkennung ihrer Kompetenz immer wieder mühsam erarbeiten müssen. Als Handwerkerin unter Handwerkerinnen falle dieser Legitimationsdruck jedoch plötzlich weg. Durch das gleichgestellte voneinander Lernen fühlen sich viele inspiriert und motiviert.

Nach vier Tagen gemeinsamem Lernen, Netzwerken und Feiern reisten am Sonntagnachmittag die vielen Teilnehmerinnen zufrieden und ein wenig wehmütig ab. Eine Teilnehmerin, die zum ersten Mal auf dem Tischlerinnentreffen war, sagte in der Abschlussrunde: „Es war für mich das schönste Erlebnis seit vielen Jahren.“

Auch nächstes Jahr im September wird es wieder ein Tischlerinnentreffen geben: das 25. Jubiläum findet vom 04. bis 07. September 2014 in Wittfeitzen im Wendland statt.

Wir danken dem Orga-Team 2013

Sarah Bujny, Deborah Gießelmann, Hanna Mohr, Julia Rinke, Annelie Sawitzki, Lena Schellhorn, Mandi Schubert und Johanna Zwar.

 

Besonderer Dank für unsere Selbstversorgerküche, die möglich war durch:

  • Klara Pfeiffer (Gemüseanbau und Küche)
  • Lena Kirschenmann & Charlotte Konwisorz (feministisches Kochkollektiv Leipzig)
  • Priscila Nogueira de Jesus (Küche)
  • Ela (freireisende Konditorin)

Das 25. Bundesweite Tischlerinnentreffen 2014

Donnerstag bis Sonntag, den 04. bis 07. September 2014,

in der Begegnungs- und Bildungsstätte "Leben in Bewegung" in Wittfeitzen, Niedersachsen

mit 128 Frauen und 17 Kindern.

Foto-Galerie 2014

Bericht 2014 von Melanie Kyrieleis

25-jähriges Jubiläum des Tischlerinnentreffens: Der Kuchen ist gegessen, der Anlass noch nicht.

„Ich hatte Glück“, berichtet Melanie, Schreinerin aus Nürnberg „eine Kollegin in der Berufsschule erzählte mir bereits in meinem ersten Lehrjahr vom Bundesweiten Tischlerinnentreffen. Damals wusste ich nicht, was mich dort erwarten würde und habe mich gefreut zu sehen, dass es so viele Tischlerinnen gibt.“ Das war 1992. Seitdem ist Melanie fast jedes Jahr zum Treffen gereist. Einige Male hat sie es auch mitorganisiert.

Dieses Jahr feierte das Tischlerinnentreffen vom 04.–07. September 2014 im Wendland sein 25-jähriges Jubiläum. Frauen jeden Alters aus den Holzgewerken oder mit Faible für Holz waren eingeladen.128 Frauen und 17 Kinder sind der Einladung gefolgt, ungefähr ein Drittel der Teilnehmerinnen war das erste Mal dabei.

Eine von ihnen, Stephanie aus der Nähe von Freiburg, 20 Jahre alt und seit zwei Jahren Gesellin, schildert ihren Eindruck vom ersten Treffen und spricht damit wohl für viele: „Ich fand es toll, endlich mal so viele Frauen zu treffen, denen es ähnlich geht wie mir.“ Wie es den Holzfachfrauen wirklich geht, sind natürlich individuelle Geschichten, doch die Impulse und Vernetzung, die durch das Tischlerinnentreffen jährlich stattfinden, tragen viel Positives zur Stärkung im Berufsalltag bei.

Stärkung durch Weiterbildung, aber auch das Weitergeben von Wissen und Erfahrungen, ist ein Kernthema des Treffens. Das Workshop-Programm war so gestaltet, dass für jede ein spannendes Thema dabei war: von der Auszubildenden über die Gesellin, Meisterin und Selbstständige bis hin zur Studentin und Berufsschullehrerin. Stephanie zum Beispiel wählte das Freihandzeichnen, um leichter Entwürfe zu Papier bringen zu können. Andere arbeiteten an Internetauftritten, bauten Schatullen, beschäftigten sich mit den Geheimnissen des beruflichen Erfolgs, der im Kopf beginnt, oder bekamen die vielfältigen Verwendungsarten eines afrikanischen Rindenmaterials vorgestellt. Das breit gefächerte Angebot wurde von kompetenten Dozentinnen geleitet.

Ein 25-jähriges Jubiläum lädt natürlich dazu ein, zurückzublicken. Dies wurde in Form einer Ausstellung getan, die über die vergangenen Treffen ausführlich berichtete. Ebenso konnte man sich das Ergebnis des langjährigen biographischen Foto-Text-Projektes mit dem Titel „12 Jahre – 12 Tischlerinnen“ ansehen.

„Während all der Jahre, die ich das Treffen kenne, ist immer wieder etwas neu dazu gekommen“, berichtet Melanie. So entstand 2003 die Internetseite tischlerinnen.de, die im Jahr 2010 ein neues Gesicht bekam. Manches ist wieder verschwunden, wie leider die Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Vieles hat sich weiterentwickelt, z. B. die Professionalität, mit der das stets neu zusammengewürfelte Team ehrenamtlich die immense Aufgabe bewältigt, das Bundesweite Tischlerinnentreffen zu organisieren.

Das Treffen finanziert sich überwiegend durch die Teilnehmerinnenbeiträge. Mit Geld- oder Sachspenden für die Tombola wird es zudem von zahlreichen Firmen der Holzindustrie unterstützt. Dieses Jahr konnten erstmalig Kooperationsverträge mit der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen und dem Verein der niedersächsischen Bildungsinitiativen e.V. abgeschlossen werden.

Das Besondere der selbst organisierten Treffen zeigt sich jedoch vor allem darin, dass alle einen aktiven Beitrag leisten. Alle Teilnehmerinnen waren vor Ort dazu aufgerufen, kleine Aufgaben zu übernehmen. Auch Stephanie packte tatkräftig mit an. Ihr Plan, nur mitzuhelfen, verwandelte sich beim Abschiedsplenum sogar zum Entschluss, selbst Teil des nächstjährigen Orga-Teams zu werden. „Bei mir ist derzeit alles im Wandel, da ich auf der Suche nach einer guten Arbeitsstelle als Schreinerin bin.“

Melanie schätzt es, dass man auf vielen Ebenen durch das Tischlerinnentreffen wachsen kann. „Aus meiner langen Erfahrung bezüglich der Tischlerinnentreffen weiß ich, dass die einjährige Vorbereitungszeit viel Engagement von den Organisatorinnen erfordert, zudem die Fähigkeit, sich auf Neues einzulassen, jede Menge Teamgeist und die Liebe zum Beruf." Dies alles sind Erfahrungsschätze, die auch wertvoll im Berufsalltag sind. Da klappt es hoffentlich bald mit der passenden Arbeitsstelle für Stephanie, wünscht sich Melanie. Vor allem freut sie sich schon auf das nächste Treffen und wünscht dem neuen Team viel Erfolg.

Auf www.tischlerinnen.de sind stets die aktuellen Informationen zu finden.

Wir danken dem Orga-Team 2014

Bianka Wunderlich, Claudia Regel, Corinna Moll, Fabian Gerlach, Katja Dostmann, Michal Rensing, Patricia Schmolke und Susanne Pauli.

Dazu jede Menge Unterstützung von Daniela Meyer, Deborah Gießelmann und Ulrike Caspary.

Das 26. Bundesweite Tischlerinnentreffen 2015

Donnerstag bis Sonntag, den 17. bis 20. September 2015,

auf dem Rittergut Lützensömmern (bei Erfurt), Thüringen

mit 101 Frauen und 11 Kindern.

Foto-Galerie 2015

Bericht 2015 von Judith Heine

Vorhang zu

So, nun ist's vorbei, das schöne Tischlerinnentreffen – für Leser*Innen, die das Wort das erste mal hören: wir sind ein bunter Haufen Handwerksfrauen (egal, ob nun seit Geburt oder später durch eigene Entscheidung zur Frau geworden), die sich seit einem viertel Jahrhundert treffen, um sich über Berufsalltag auszutauschen, sich gegenseitig zu stärken, zu vernetzen, eine gute Zeit zu haben.

Ein Jahr mal lustige, mal anstrengende Orga-Arbeit hat sich gelohnt: wir haben uns in Lützensömmern zum „TT“ zusammengefunden - und sind nun wieder in alle Winde verstreut.

Zeit, noch einmal kurz Revue passieren zu lassen, wie wir das Wochenende empfanden, bevor das neue Orga-Team aus Berlin in die Startlöcher geht.

Ich hoffe, ich spreche für alle Teilnehmer*Innen, wenn ich sage, dass wir ein paar schöne, gemütliche Tage hatten. Der Regen hat uns weitestgehend verschont, und Workshops, die für draußen geplant waren (Erlebnispädagogik, Baumklettern...) konnten stattfinden, puh!

Ich finde es total gut, dass es wieder eine Mischung aus Handwerksthemen gab – Zimmereiverbindungen, Elektroworkshop, Betonworkshop, Holzbildhauerei … - und fachfremden. So konnte frau sich im Gitarrenworkshop oder bei „Stimme und Körper“ oder eben Erlebnispädagogik mal mit Anderem außer Handwerk beschäftigen.

Sehr erwähnenswert sehe ich die Diskussion, die von einigen Frauen zur Idee und Motivation des Tischlerinnentreffens ins Leben gerufen wurde. Sehen wir uns als politisch relevantes Frauentreffen, sind wir Teil der Frauen-Lesben-Trans* Community? Wird das TT kommerzieller (frau denke an die Präsentation einer Maschinenmarke)? Wie wollen wir weitermachen? Die Antworten sind so vielfältig wie wir Frauen es auch wieder auf diesem Treffen waren: Junge Frauen auf der Suche nach der passenden Ausbildung, Azubinen, Gesellinnen – frisch gebacken oder schon länger am werkeln, Selbstständige und Meisterinnen.

Wir hatten Spaß bei der Tombola: ich bin sicher nicht die einzige, die stolz mit Einhandzwingen und Qualitätshammer aus dem Raum ging. Spaß hatten wir auch auf der offenen Bühne, danke an alle Frauen und ihren Mut, uns Lieder, Gedichte, Geschichten zu präsentieren.

Danke an diejenigen, die sich getraut haben, trotz all der schönen Momente, ihre Stimme kritisch zu erheben und uns den Spiegel vorzuhalten: Auch wir Frauen sind nicht frei von sexistischem Verhalten, wir fügen uns in unsere Rollen ein und haben diese manchmal auch auf dem Treffen reproduziert. Und auch, wenn wir Frauen, wir Lesben und Transfrauen zu Gruppen gehören, die Diskriminierung erfahren, sollten wir nicht vergessen, dass es auch andere Menschen leiden, weil sie nicht gewissen Normen entsprechen.

Weder diese Menschen noch wir wollen uns in unseren Schubladen aufhalten und vor uns hinstauben. Das Treffen war wieder einmal ein Ereignis, was uns Mut gemacht hat, uns bereichert hat. Wir freuen uns auf das nächste Jahr, auf die Workshops, den fachlichen wie persönlichen Austausch, auf politische Diskussionen und eine Menge Spaß!

Wir danken dem Orga-Team 2015

Bine Uhl, Claudia Nawka, Dörthe Aßhauer, Judith Heine, Lisa Dudeck, Melanie Windischmann, Stephanie Schöpf, Thalia Schwarz und Susanne Kunze.

Ein extra Dankeschön gebührt Bianca Schuchardt.

Das 27. Bundesweite Tischlerinnentreffen 2016

Donnerstag bis Sonnstag, den 22. bis 25. September 2016,

in der ev. Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Hirschluch, Storkow (bei Berlin), Brandenburg

mit 150 Frauen* und 12 Kindern.

Foto-Galerie 2016

Bericht 2016 von Silja Hüffmeier

Gemeinsam gestärkt durch Austausch und Hefezopf

Was für viele Teilnehmerinnen ein fester Termin im Kalender ist, kann es für die Neuen noch werden: das bundesweite Tischlerinnentreffen. In diesem Jahr trafen wir uns südöstlich von Berlin in der Ev. Jugendbildungstätte Hirschluch. 150 Holzfachfrauen* und solche, die es noch werden wollen, waren angereist, um sich zu vernetzen, auszutauschen und einfach eine gute Zeit miteinander zu haben. Dabei auch 12 Kinder, die das weitläufige Gelände erkunden konnten.

Ca. 50 neue Gesichter gab es zu begrüßen, eine kam extra aus der Schweiz. Die jüngste Teilnehmerin geht noch zur Schule; ist aber mit 16 Jahren schon dabei zu überlegen, ob sie Tischlerin werden möchte. Um das herauszufinden, gab es Donnerstagabend kleine Kennenlernrunden. So fiel es vielen leicht, gleich Anschluss und gemeinsame Themen zu finden.

Jedes Jahr ein andere Organisationsteam, 2016 kam es aus Berlin und Brandenburg, heißt auch: "Die Idee bekommt immer wieder ein anderes Gesicht."

Als Teamsymbol gab es diesmal den Hefezopf. Das sorgte erst für Verwirrung, aber im Laufe der Zeit wurde es klarer: Nach langem behutsamem Gären gibt es einen guten Teig, der gemeinsam geflochten wird zu einem Zopf. Alte Zöpfe müssen bekanntlich auch mal geschnitten werden und wenn sie dann auch lecker sind und uns alle stärken, kann das nur gute Teamarbeit bedeuten.

Inhaltlich ging es in diesem Jahr einerseits um die Gestaltung und die Bedingungen der Arbeitswelt und andererseits um den bewussteren Umgang mit unserem Hauptrohstoff: dem Holz.

Jule Kürschner und Tina Pech, beide Geschäftsführerinnen der Tischleria (Berlin) berichteten von ihrer Betriebsgründung. In einem weiteren Workshop erzählten 2 aus dem Berliner Baukollektiv vieles über Betriebsorganisation und -alltag. Anschließend konnte dazu offen weiterdiskutiert werden zu dem Thema: "Wie will ich eigentlich arbeiten?" Zusätzlich gab es ein Angebot der IG-Metall zu Rechten von Auszubildenden und Arbeiterinnen*.

Eine Waldbegehung durch die Brandenburger Kiefernwälder mit einer örtlichen Försterin schärfte den Blick auf eine andere Weise zum Rohstoff Holz. Was sind "gute" Bedingungen, was hat es mit den Zertifizierungen des Marktes auf sich? Dazu gab es einen Einstieg von einer Vertreterin der GDHolz. Vertiefen konnten die Teilnehmerinnen dies durch einen weiteren Workshop mit Nina Grieshammer, die Naturschutzverbände berät. Sie berichtete über illegalen Holzeinschlag auch in Europa und was das Holzsicherungsgesetz für die Holzfachfrau bedeuten kann. Außerdem hatte sie eine doch andere kritischere Sicht auf die Zertifizierungssiegel.

Aber auch die praktische Seite kam nicht zu kurz: Kettensägen, Schrankbeleuchtung, Werkzeugschärfen oder Baumklettern. Wieder fiel es schwer, sich für eins zu entscheiden, denn auch die kreativen Angebote wie Linolschnitt, japanische Tuschemalerei, Bildhauen oder Freihandzeichnen lockten die Teilnehmerin*.

Auf der Veranstaltung zum Gendersternchen diskutierten etwa 30 Teilnehmerinnen* angeregt ihr

Verständnis von Geschlecht und welche Bereicherungen aber auch Ängste mit einer Öffnung des

Tischlerinnen*treffen für Menschen, die nicht in eine Zwei-Geschlechter-Ordnung passen, einhergehen. Begleitet wurde die Runde von zwei Referentinnen von AB Queer aus Berlin.

Nebenbei gab es viele Möglichkeiten zum Gespräch, zum Baden im Storkower See, Abendprogramm aus dem Publikum genießen, feministisches Kabarett oder auf die Tombola fiebern, die viele mit einem Gewinn beglückte. Wir danken den vielen Sponsoren für finanzielle Unterstützung und Sachspenden.

Zum Ende konnten alle sich die lachende Säge, schon lange Symbol des Tischlerinnentreffens, auf Hose, Shirt, Schürze oder Jacke drucken, so dass wir uns auf der nächsten Baustelle gleich wiedererkennen werden.

Ansonsten hoffentlich bis zum nächsten Mal, ein neues Orga-Team steht in den Startlöchern und wir sind gespannt, welches Gesicht das Treffen 2017 haben wird.

Wir danken dem Orga-Team 2016

Anina Ramp, Anita Ackermann, Annette Otto, Fabian Gerlach, Kristin Meißner, Marina Kurtagic, Mirjam Junker, Momo Dannenmann, Sarah Bujny, Silja Hüffmeier, Tjorven Hofmann, Toni, Vera Freitag, Yvonne Richter.

Das 28. Bundesweite Tischlerinnen*treffen 2017

Donnerstag bis Sonntag, den 07. bis 10. September 2017,
auf der Burg Trausnitz im Pfreimdtal, Bayern
mit 140 Frauen* und 5 Kindern.

Foto-Galerie 2017

Wir danken dem Orga-Team 2017

Alice Vrignaud, Anika Rönz, Antonia Elstner, Conny Hutter, Danielle fremde Tischlerin Aspi Axt & Kelle, Laura Schubert, Nora Cuny, Stefanie Meishammer, Tarek Wevers und Yvonne Pinkus.

Das 29. Bundesweite Tischlerinnen*treffen 2018

Donnerstag, den 13. - Sonntag, den 16. September 2018,
auf dem Rittergut Lützensömmern, Thüringen
mit 133 Frauen* und 4 Kindern

Foto-Galerie 2018

Bericht 2018

Wir danken dem Orga-Team 2018

Esther, Lore, Mia, Milena, Nadine, Nordis, Paula, Rosa H., Rosa O., Sam, Sanne, Shirin und Vera.

Das 30. Bundesweite Tischlerinnen*treffen 2019

Donnerstag, den 12. - Sonntag, den 15. September 2019,
in Zierenberg, Hessen
mit 150 Teilnehmerinnen*, 14 Kindern und 2 Hunden

Foto-Galerie 2019

Bericht 2019

Pressebericht: 30. Bundesweites Tischlerinnen*treffen vom 12.-15.09. in Zierenberg (Kassel)

Bereits zum 30. Mal trafen sich Frauen aus dem holzverarbeitenden Handwerk zum Bundesweites Tischlerinnen*treffen, um fachspezifische Workshops zu besuchen, sich auszutauschen und zu vernetzen. Bei den 140 Frauen handelt es sich um Auszubildende, Gesellinnen, Meisterinnen und Reisende aus den Branchen Zimmerei, Tischlerei, Restaurierung, Drechslerei sowie Frauen mit Interesse an diesen Berufen.

Hervorgegangen sind die Treffen vor 30 Jahren aus selbstverwalteten Betrieben bzw. einer Kommune. Anfangs noch als gemischt geschlechtliches Treffen von ca. 20-30 Personen entwickelte sich schon bald unter den weiblichen Teilnehmerinnen der Wunsch, ganz unter sich zu sein, um sich in einem entspannten Rahmen mit ihrer beruflichen und gesellschaftlichen Situation ihres normalerweise männerdominierten Berufsstandes auseinander zu setzen. So waren die ersten Tischlerinnen*treffen vor allem politisch geprägt: man, besser noch frau traf sich, um sich gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz zu wappnen, Selbstverteidigung wurde geübt. Die Teilnehmendenzahl wuchs von Jahr zu Jahr, finanzielle Unterstützung des Bundes ermöglichte das Anwerben von externen Referentinnen. Die Treffen schwelgten in Geld und Fülle – frau feierte ihren Handwerkerinnenstatus! Aber auch Kritik regte sich, dass die Zusammenkünfte inzwischen zu konsumorientiert seien, die Teilnehmenden eine hohe Erwartungshaltung hätten, ohne selbst zum Gelingen der Treffen beizutragen.

Seit 2010 fließen keine Bundesmittel mehr, die Treffen finanzieren sich seitdem etwa hälftig aus Teilnahmebeträgen und Zuwendungen von sozial-politisch orientierten Stiftungen sowie Geld- und Sachspenden von fachspezifischen Firmen.

Das 30. Treffen auf dem weitläufigen Gelände des Begegnungsraumes „Lebensbogen“ hielt für die Teilnehmerinnen wieder eine ganze Fülle an fachspezifischen und politischen Veranstaltungen bereit, stand aber auch im Zeichen des großen Jubiläums. Das Organisationsteam, dass sich jedes Jahr neu aus acht bis zwölf ehrenamtlich Tätigen zusammenfindet, hatte zum 30. Geburtstag des Treffens eine Party organisiert mit „Spielen mit allen Sinnen“, Kuchenbuffet und Schokobrunnen. Gekrönt wurde die Veranstaltung von einer rauschenden Party.

Gestärkt und angefüllt durch die Zusammenkunft und Austausch mit ihresgleichen kehrten die Teilnehmerinnen wieder an ihre Arbeitsstellen in ganz Deutschland zurück.

Wir danken dem Orga-Team 2019

Almut Holz, Anett Kunberger, Bianka Wunderlich, Brigitte Warnke, Christina Böder, Claudia Uhlig, Friederike Konrad, Julia frd. fr. Schreinerin, Lore Penske und Melanie Kirchlechner.